3. Juni 2022 Chris

12 Regeln internationalen Reisens

Reisen kann mehr sein, als das Besuchen oder Aufsuchen von Orten, Sehenswürdigkeiten und Landmarken.

Reisen sollte mehr sein, als das Packen der Koffer, das überpünktliche und dennoch gestresste Ankommen am Flughafen und die komfortable Ereignislosigkeit neben dem All-You-Can-Eat-Buffet.

Reisen muss mehr sein, als das Putzen der Wohnung für die Rückkehr aus dem Urlaub.

Anthony Bourdain sagte mal

„Travel isn’t always pretty. It isn’t always comfortable. Sometimes it hurts, it even breaks your heart. But that’s okay. The journey changes you; it should change you. It leaves marks on your memory, on your consciousness, on your heart, and on your body. You take something with you. Hopefully, you leave something good behind.“

Hier sind zwölf „Regeln“, die in Wirklichkeit ungefragte und hoch subjektive Ratschläge darstellen, für eine, hoffentlich zutiefst erfüllende Reise.


 

.01 Das ausgewählte Handgepäck

Folgende Dinge gehören ins Handgepäck und darüber sollte nicht diskutiert werden. Denn spätestens wenn man nach einem 10 Stündigen Flug und somit einer mindestens 18 Stündigen Anreise in der, spontan von einem massiven Wintereinbruch heimgesuchten Zieldestination ankommt, das Gepäck sich aber (vielleicht) noch am Abreiseflughafen befindet, macht das enormen Sinn.

  • Taschentücher
  • Zahnbürste & Zahnpasta
  • Kaugummi (hilft wirklich bei Start und Landung)
  • Unterwäsche (besser haben…)
  • Socken (…als brauchen)
  • Powerbank
  • Ladekabel

 

.02 Adaptiere

Es gibt 15 verschiedene Arten von Stecker / Steckdosen Kombinationen weltweit.
Was wo benutzt wird, siehst du hier: World Plugs

 

.03 Kaufe & lies ein Buch
(welches in der Stadt / der Gegend spielt)

Es gehört zu den großen Versäumnissen des Internets, dass es keine Datenbank oder interaktive Karte gibt, der zu entnehmen ist, wo sich die Geschichten zutragen.
 Oder es ist mein großes Versäumnis, sie nicht finden zu können.

Es geht nach New York?
=> Stadt aus Glas von Paul Auster

Mumbai in Indien?

=> Shantaram von Gregory David Roberts

Marrakesch?
=> Die Stimmen von Marrakesch von Elias Canetti

Die Seele eines Ortes erschließt sich nicht aus Trip Advisor.

 

.04 Nimm ein Notizbuch mit

Es geht nicht darum, den großen literarischen Wurf zu bringen. Aber, sagen wir 5 mehr oder weniger ausführliche Stichpunkte pro Tag (!) werden sich in ein paar Jahren bestimmt besser machen, als irgendwo in der Cloud gespeicherte Handy Fotos.
Also, nimm ein Notizbuch mit oder noch besser:
kauf eins vor Ort und schreib als allererstes hinein, wo und wie du es gekauft hast.

 

.05 Lass deine Kamera zuhause
(es sei denn, du meinst es ernst)

Wie oft nutzt man extra und mitunter ausschließlich den Urlaub, um seine tolle und teure Kamera auszuführen? Viel zu oft. Und was passiert dann?
Entweder trägt man zu jeder sich bietenden Gelegenheit dieses, im Weg baumelde Touristenklischee mit sich rum oder sie verbleibt frisch geladen und ungenutzt im Zimmer.
Die Kameras an Mobiltelefonen sind gut genug. Wirklich. Und man hat sie sowieso immer dabei.

PS: dies eine häufig missachtete Regel

 

.06 Unterschätze niemals die Inkompetenz von Fluggesellschaften

Niemals!

 

.07 change your home(screen)

Facebook, Instagram, Twitter und alle anderen Social Media Apps, all die Zeitfresser, die deine Aufmerksamkeit binden bleiben im besten Fall unangetastet.
Es ist beeindruckend wie viel weniger Zeit in den behutsam kuratierten Leben anderer Menschen verbracht wird, wenn die kleinen Kachelbutton von ihrer ursprünglichen Position verschwinden und in einen Unterordner im hintersten Winkel des Smartphones verbannt werden.

Wahrscheinlich sehen in deiner unmittelbaren Umgebung nicht alle Menschen perfekt aus und manchmal ist die Belichtung suboptimal aber direkt vor deiner Nase passiert eine ganze Menge in FullHD.

 

.08 Kaufe Wasser

Die Geschichte erzählt sich so:
Du kommst an, suchst dein Hotel, Motel oder was auch immer auf, wirst dein Gepäck los, und begibst dich zu Fuß direkt zum nächsten Supermarkt, um einige Flaschen Wasser zu kaufen.

Du lernst dein geographisches Umfeld, deine temporäre Nachbarschaft kennen, begegnest den Menschen, die dort leben, kaufst mit ihnen, unter ihnen ein und musst dich nicht um (möglicherweise untrinkbares) Kranwasser kümmern.

Erzählt wird die Geschichte von Henry Rollins.

Sei wie Henry.

 

.09 Verlaufe dich (mindestens) einmal

Aller guten Planung zum Trotz, erlaube dir selbst, neben all dem, was du unbedingt sehen, besuchen, bewundern möchtest, wenigstens einmal überrascht zu werden.

Nach dem Weg zu fragen kann hierbei sehr hilfreich sein.

 

.10 Besuche ein Konzert

… von einer Band, einer Musikerin, einem Musiker, die dir bis dahin vollkommen unbekannt waren. Kauf die Karte, steht in der Schlange und applaudiere (frenetisch, wenn möglich).
Ich empfehle Clubshows, also 200 Zuschauer oder kleiner.

 

.11 ein Urlaub + eine Katastrophe = ein Abenteuer

Mit großer Hochachtung kopiert aus „68 unaufgeforderte Ratschläge von Kevin Kelly“

 

.12 Sei ein guter Gast

Ein „der Gast ist König“ hat noch niemanden weitergebracht und ist in den meisten Fällen nur ein herrisches Einfordern von (nicht selten überhöhten) Annehmlichkeiten.

Es ist simpel und kurzsichtig.

Ein guter Gast zu sein, einer, den jeder Gastgeber gerne wieder empfängt, ist hingegen komplex und erfordert ein sorgsam auf die Situation angepasstes Zusammenspiel von Gestik, Mimik und Aussagen.

Anders gesagt:
sei nett, zeige deine Wertschätzung (plus Trinkgeld) und aufrichtiges Interesse.

Tagged: , , , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert